3. Advent: Lk 3,10-18
Der Text der Evangeliums
Da fragten ihn (Johannes der Täufer) die Scharen: Was sollen wir also tun? Er antwortete ihnen: Wer zwei Gewänder hat, der gebe eines davon dem, der keines hat, und wer zu essen hat, der handle ebenso! Es kamen auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und fragten ihn: Meister, was sollen wir tun? Er sagte zu ihnen: Verlangt nicht mehr, als festgesetzt ist! Auch Soldaten fragten ihn: Was sollen denn wir tun? Und er sagte zu ihnen: Misshandelt niemanden, erpresst niemanden, begnügt euch mit eurem Sold! Das Volk war voll Erwartung und alle überlegten im Herzen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Christus sei. Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand, um seine Tenne zu reinigen und den Weizen in seine Scheune zu sammeln; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen. Mit diesen und vielen anderen Worten ermahnte er das Volk und verkündete die frohe Botschaft.
Gedankensplitter zum Evangelium
Dies ist doch mal ein biblischer Text, wie er vielen aus dem Herzen spricht: Nächstenliebe, Teilen, gerecht sein, bescheiden sein – das ist doch ein Teil des Markenkerns des Evangeliums und unseres Glaubens. Und gerade erst vor kurzem hatten wir mit Martin und Nikolaus zwei Heilige, die dies in besonderer Weise gelebt haben.
Nächstenliebe und Teilen aus ehrlichem Herzen macht glücklich, sowohl den „Schenker“ und als auch den „Beschenkten“. „Geteilte Freude ist doppelte Freude!“ so weiß es der Volksmund schon seit langem. Dieser Weisheit geht ein Satz voraus: „Geteiltes Leid ist halbes Leid!“
Nehmen Sie sich doch diesen Satz – gerade dann, wenn Sie selber sehr traurig sind – zu Herzen. Sprechen Sie mit einem Freund, einer Freundin, einer Vertrauensperson über das, was Sie so traurig macht und erleben Sie hoffentlich dabei, wie es ein wenig leichter um Ihr trauriges Herz wird.
Für Sie ist das Sprechen im Moment nicht möglich? Dann vertrauen Sie doch ihren Kummer anonym dem ausliegenden Sinn-Buch an. Schreiben Sie auf, was Sie betrübt und teilen es so!
Die Szene ist dargestellt in der Anna-Kapelle der Grabeskirche St. Anton.